Biogasanlage
Alles zu Biogas und unserer Biogasanlage
21. Januar 2020
Wer kennt sie nicht, die orange Maus mit ihrem besten Freund dem Elefant? Pflichtprogramm für viele Maus Fans sind jeden Sonntag Vormittag die „Lach- und Sachgeschichten“. Danach weiß man zum Beispiel wie Pinsel hergestellt werden, was ein Astronaut im Weltall macht oder aber, was denn dieses Biogas ist und wie man daraus Strom und Wärme gewinnen kann. Warum also selbst erklären? Film ab!
Aber wie funktioniert das in unsere Biogasanlage?
In unserer Biogasanlage am Ortsrand von Grafing in der Nähe des Schönblicks werden Mais, Gülle, Gras- und Ganzpflanzensilage zu Biogas verarbeitet. Die Einsatzstoffe kommen von Landwirten aus dem Grafinger Umland. Es handelt sich um eine NAWARO (Nachwachsende Rohstoffe) Anlage. Die Biogasanlage hat einen sehr hohen Automatisierungsgrad, lediglich die Zuführung der eingesetzten Substrate sowie der Abtransport der Gärreste erfolgt manuell. Sämtliche Prozesse werden durch computergestützte Mess-Systeme ständig überwacht, bei Abweichungen erfolgt eine Fernalarmierung an den Betreiber. Die Substrat-Ausnutzung ist auf Grund der Geometrie der Anlage und auf Grund der großen Behälter sehr hoch. Eine Beheizung des Fermenters auf die für den Vergärungsprozess optimale Temperatur von 40° ist nur im Winter erforderlich und erfolgt CO2-neutral durch eine Hackschnitzelheizung.
Das entstandene Biogas wird über eine Gasleitung ins Ortszentrum geleitet und an zwei Standorten in Blockheizkraftwerken verfeuert. In den Blockheizkraftwerken ensteht Strom und Wärme. Die Abwärme der Motoren wird zur Heizung von Gebäuden genutzt. Dazu gibt es ein Nahwärmenetz, über das das Heizwasser in die Häuser geleitet wird. In jedem angeschlossenen Gebäude befindet sich ein Wärmetauscher, der die Wärme auf den Heizkreis überträgt. Durch die Nutzung von Strom und Wärme ergibt sich ein sehr guter Wirkungsgrad des Gesamtsystems Biogasanlage und Nahwärmenetz.
C02 Neutraliät
Außerdem ist diese Art von Energiegewinnung nahezu Kohlenstoffdioxid (CO2)-neutral. Während des Pflanzenwachstums wird CO2 gebunden, das bei der Verbrennung des Biogases im Blockheizkraftwerk wieder frei wird. 90 Tage lang verbleibt die Biomasse in der Anlage, danach dient das vergorene organische Material als hochwertiger Dünger.
Mit Nahwärme werden neben zahlreichen Privathäusern auch viele öffentliche Einrichtungen versorgt. Dazu zählen unter anderm die Grafinger Schulen, das Freibad, Museum und Feuerwehrhaus.
Zukünftige Entwicklung der Biogasanlage
Im Moment ist die Biogasanlage als privilegiertes Bauvorhaben genehmigt. Deshalb ist der Betrieb auf 500kW elektrische Leistung begrenzt, dies entspricht 2,3 Mio m³ Biogas pro Jahr. Wir würden gerne die Leistung der Anlage voll ausschöpfen, ohne diese baulich zu verändern. Es wäre eine Steigerung der Anlagenleistung um ca. 30% möglich. Dies kann z.B. durch die Verwendung von Einsatzstoffen mit höherem Energiegehalt geschehen.