Energiesparen

Gas sparen – Kleine Änderungen sparen bares Geld

13. Juli 2022

Die gut 41 Millionen Haushalte in Deutschland verbrauchen zum Kochen, Heizen und zur Bereitung von warmem Wasser, rund ein Drittel des verbrauchten Erdgases. Schon mit kleinen Änderungen können Sie mithelfen, diesen Verbrauch wirtschaftlich und ohne Einbußen an Lebensqualität zu reduzieren, damit die Versorgung im kommenden Herbst und Winter gesichert ist. Diese Tipps helfen dabei.

 

Hier finden Sie zudem alle Infos zum Gasnotfallplan der Bundesregierung.

Darum geht es:

  • Warmwasser sparen
  • Strom sparen
  • Gebäude dichthalten
  • Heizkörper freihalten
  • Hydraulischer Heizungsabgleich
  • Heizkörper entlüften
  • Heizungsanlage bedarfsgerecht einstellen
  • Heizungsthermostat
  • Richtig lüften
  • Einsparpotenzial kennen

Warmes Wasser einsparen

„Stop the water while using me“ steht auf einer Handseife & fast zusammen, was am Wichtigsten ist: Wasserverbrauch mit Sinn. Am einfachsten lässt sich Warmwasser sparen, indem man den Wasserhahn zudreht während dem Hände einseifen, Gesicht abschminken & Co.. Aber auch beim Duschen gibt es einiges an Einsparpotential, ohne dabei einskalt duschen zu müssen. So sollte man zum Beispiel über die Anschaffung eines wassersparenden Duschköpfes nachdenken, diese haben einen kleineren Kopf, bündeln das Wasser und verbrauchen so weniger als der reguläre Duschkopf. Auch der oftmals schon mit eingebaute Durchflussbegrenzer sorgt für eine nachhaltige Warmwassernutzung. Hier schlummert ein Einsparpotential von 30 Prozent! Eine zusätzliche Reduktion der Duschzeit auf maximal fünf Minuten und das leichtes Senken der Wassertemperatur, spart nicht nur Wasser, sondern trägt auch dazu bei, das Gas zur Aufbereitung des Wassers eingespart werden kann. Das freut nicht nur die Umwelt, sodnern auch unsere Haut!

Wer es ganz genau wissen möchte, kann zum Beispiel hier die verbrauchten Kilowattstunden Energie für seinen Duschvorgang ausrechnen: interaktiver Duschrechner. Durch Einstellen der Regler kann man Einsparmöglichkeiten überprüfen.

Strom sparen

Um die 10 Prozent des Stroms werden in Deutschland noch mit Erdgas erzeugt. Gas zu sparen funktioniert also auch über Einsparmaßnahmen beim Stromverbrauch. Wir haben in unserem Magazin bereits einen Artikel veröffentlicht, in dem Sie zahlreiche Tipps zum Strom sparen finden können.

Gebäude dichthalten

Um den Wärmeverlust in Haus und Wohnung durch undichte Außentüren und Fenster zu verhindern und unangenehme Zugluft zu vermeiden, kann es sinnvoll sein, die Dichtigkeit noch vor der Heizsaison zu überprüfen. Das kann durch ein zwischen Rahmen und geschlossenes Fenster geklemmtes Blatt Papier überprüft werden. Klemmt das Papier fest und lässt sich nicht herausziehen, ist alles dicht. Was kann man auf die Schnelle gegen undichte Fenster und Türen tun? Es empfiehlt sich die Dichtungen zu erneuern. Hierfür selbstklebende elastische Dichtungsbänder aus Gummi oder Schaumstoff aus dem Baumarkt anbringen.

Heizkörper freihalten

Eine einfache Regel besagt: Man sollte seinen kompletten Heizkörper sehen können, damit die Raumluft ungehindert um ihn strömen kann. Das bedeuetet: Keine Vorhängen und Möbeln davor stellen! Sonst heizen sich die Wohnräume nicht gleichäßig auf und die Heizenergie wird nicht sinnvoll genutzt. Auch Verunreinigungen wie Staubablagerungen sollten entfernt werden, da diese die Heizleistung mindern. Um das Meiste aus seinem Heizkörper heraus zu holen, kann man zwischen Heizkörper und Außenwand eine mit Silberfolie beschichtete Dämmung stecken, die die Wärme reflektiert und Verluste ans Gebäudeäußere minimiert.

Hydraulischer Heizungsabgleich

Man sollte die Sommerzeit nutzen, um die Heizungsanlage auf die kalten Monate vorzubereiten. Viele kennen es, ein Heizkörper wird glühend heiß, während der andere nicht richtig warm wird. Grund hierfür könnte eine nicht optimal eingestellte Heizungsanlage sein. Ein hydraulischer Abgleich, der die Wärme gleichmäßig im Gebäude oder in der Wohnung verteilt, kann helfen. Hierfür beim Fachbetrieb Ihres Vertrauens nach einer Überprüfung fragen. Anhand von individuelle Kriterien, wie die Eigenschaften des Hauses, Fenster und Dämmung der Außenwände werden alle Heizkörper so eingestellt, dass die nötige Wärme abgeben wird, um die gewünschte Raumtemperatur zu erzielen. Der Energieverbrauch kann so um zehn bis 15 Prozent gesenkt werden. 20 Prozent der Kosten für den hydraulischen Abgleich bekommen Privatpersonen über die „Bundesförderung für effiziente Gebäude – Einzelmaßnahmen (BEG EM)“ zurück.

Heizkörper entflüften

Gluckern Ihre Heizkörper, oder werden nicht richtig warm? Das liegt häufig an Luft in der Heizung! Problem hierbei: Um die Räume zu erwärmen, benötigt die Heizanlage mehr Energie. Da kann ganz schnell Abhilfe geleistet werden: einfach mit einem Entlüfterschlüssel, ganz unkompliziert die Luft aus der Heizung lassen. Davor und danach sollte zudem der Druck im Heizungssystem überprüft und Wasser nachgefüllt werden. Sollten Sie in einem Mehrfamilienhaus mit Zentralheizung wohnen, ist dafür eine Rücksprache mit dem Vermieter bzw. der Hausverwaltung empfehlenswert, denn Mieter:innen können den Heizungsdruck nicht selbst kontrollieren und nachsteuern.

Heizungsanlage bedarfsgerecht einstellen

Bis zu 15 Prozent der Energiekosten können gespart werden, wenn die Heizungsanlage nicht nur regelmäßig gewartet, sondern auch optimiert wird. Sie sollten sich bereits jetzt darum kümmern, die Heizungsanlage an Ihren tatsächlichen Bedarf im kommenden Winter anzupassen. Oftmals können Absenkungszeiten programmiert werden. Eine der am häufigsten vorkommenden ist die sogenannte Nachtabsenkung, durch die die Vorlauftemperatur der Heizanlage reduziert wird. Sollten Sie mehrere Tage nicht daheim sein, lohnt es sich die Tagesabsenkung einzustellen, oder die Heizung ein paar Grad runter zu drehen, wenn Sie außer Haus sind. Moderne Systeme verfügen zudem über Wochenprogramme, hierbei kann das persönliche Heizprofil für Werktag und Wochenende eingestellt werden. Die Heizkosten können dadurch deutlich spürbar sinken. Je schlechter ein Haus gedämmt ist, umso größer ist hierbei das Einsparpotenzial.

Ihr Zuhause garnicht zu beheizen ist nicht empfehlenswert, da die Innenoberflächen der Außenwände zu stark abkühlen und das Schimmelrisiko dadurch rapide steigt.

Heizungsthermostat

Ein Thermostatventil an Ihrer Heizung sorgt dafür, dass nur so lange heißes Wasser durch den Heizkörper fließen kann, bis Ihre Wunschtemperatur erreicht ist. Je nach persönlichem Empfinden und der Raumnutzung kann das variieren. Man geht in der Regel von circa 18° Celsius im Schlafzimmer und 21° Celsius im Wohnzimmer aus. Die Temperatur in ungeheizten Räumen sollte nicht unter 16° Celsius fallen, um durch Feuchtigkeit entsehenden Schimmel zu vermeiden. (Kann durch gleichzeitigiges ausreichend Lüften verhindert werden.)

Das Thermostat richtig einzustellen, ist ganz einfach: Bei einem Standard-Thermostat entspricht Stufe 2 etwa 16° Celsius, Stufe 3 etwa 20° Celsius und Stufe 4 etwa 24° Celsius. Pro Grad weniger sparen Sie ca. 6 Prozent Heizkosten.

Oftmals wird das Thermostat auf Stufe 5 gedreht in der Hoffnung die Räume möglichst schnell zu heizen. Das ist jedoch kontraproduktiv – einerseits verschwendet es viel Energie und andererseits sind die erreichten 28 Grad für viele schnell zu heiß!

Was nicht vergessen werden sollte ist, die Türen zwischen verschieden temperierten Räumen zu schließen. Das Gleiche gilt natürlich auch bei einer Klimaanlage. Je weniger Fläche gekühlt werden muss, desto geringer der Bedarf an Energie.

Richtig lüften

Wer richtig lüftet muss auch weniger heizen und kühlen! Um die Wärme zu halten empfiehlt es sich, kurz und stoßweise bei weit geöffneten Fenstern zu lüften, auf gekippte Fenster an kalten Tagen zu verzichten und die Heizung während des Lüftens abzudrehen. Beim morgendlichen Stoßlüften des Schlafzimmer oder beim Querlüften der Wohnung mit mehreren geöffneten Fenstern, sollten auch die Innentüren offenstehen. Sollten jedoch Bad oder Küche wegen hoher Feuchtigkeit gelüftet werden, sollten die Innentüren währenddessen geschlossen bleiben, um zu verhindern, dass sich die Feuchtigkeit verteilen kann.

Eigenes Einsparpotenzial kennen

Studien belegen, dass Leute die ihre konkreten Kosten und Einsparmöglichkeiten kennen, einen höheren Anreiz haben zu sparen. In Vermieteten Gebäuden sorgt hier zum Beispiel die Heizkostenverordnung für eine bessere Abrechnung und Informationslage. Manchmal kann die Heizkostenabrechnung aber so umfangreich sein, dass sich eine individuelle Beratung empfiehlt, um sie zu verstehen und Geld zu sparen. Eine Beratung dazu bei der Verbraucherzentrale kann jeder erhalten, ohne Eigenanteil.