E-Mobilität
E-Bike – Soll ich mich versichern?
14. Juli 2020
In unserem Artikel über die unterschiedlichen E-Bike Varianten haben wir ja bereits erklärt, dass zwar meistens alle Fahrräder die mit elektromotorischer Unterstützung fahren E-Bikes genannt werden, dass jedoch so nicht ganz richtig ist. Die verschiedenen Modelle können in drei Gruppen aufgeteilt werden, für die je nach Art des Antriebs und der möglichen Geschwindigkeit unterschiedliche Versicherungen sinnvoll oder sogar nötig sind.
Unterschiedlicher Antrieb – unterschiedliche Versicherung
Pedelecs bezeichnen fast alle handelsüblichen Elektrofahrräder. Sie verfügen über einen kleinen Elektromotor, der einen bis zu einer maximalen Geschwindigkeit von 25 Stundenkilometern unterstütz und rein rechtliche als normale Fahrräder gelten. Daher braucht man weder Helm, noch Führerschein und Versicherung.
S-Pedelecs bringen einen schon schneller ans Ziel, sie besitzen eine Motorunterstützung mit der man bis zu 45 Stundenkilometern schnell dahin brausen kann. Das macht sie allerdings rein rechtlich zu Kleinkrafträdern, weshalb man einen Mofa-Führerschein benötigt. Zusätzlich dazu ist eine Kfz-Haftpflichtversicherung von Nöten weshalb S-Pedelecs kleine E-Bike-Versicherungskennzeichen tragen.
E-Bike ist zwar der Oberbegriff für alle Fahrräder mit Elektromotor, allerdings sind damit eigentlich elektrisch betriebene Fahrräder gemeint die rein per Knopfdruck und ohne Trittunterstützung des Fahrers fahren können. Ja nachdem welches Maximaltempo dadurch erreicht werden kann, werden sie in unterschiedliche Klassen unterteilt. Helm, Mofa-Führerschein und Haftpflichtversicherung sind hier immer obligatorisch.
Vor allem als Fahranfänger kann die neu gewonnene Freiheit schnell zum Problem werden. Gewicht, Straßenlage, Bremsen und Co. sind ungewohnt und daher kommt es schneller mal zu einem Unfall. Wie die Auflistung schon andeutet reicht im Gegensatz zu S-Pedelec und E-Bike bei einem Pedelec eine private Haftpflichtversicherung um Personenschäden und den Schaden an fremdem Eigentum zu begleichen.
Zusätzlicher Schutz – Diebstahl Versicherung
Doch wie sichere ich mein Fahrrad gegen Diebstahl ab? Pedelecs sind im Rahmen der meisten Hausratversicherungen inkludiert. Man sollte jedoch trotzdem seine Police checken, denn wo bei manchen Anbietern Elektrofahrräder grundsätzlich mitversichert sind, muss man sie bei manch anderem erst melden. Damit das Fahrrad auch außerhalb des Haushalts (Haus, Keller, Garage) versichert ist, muss die Zusatzoption „Fahrraddiebstahl“ mitgebucht sein.
Das Elektrofahrrad ist nun also mitversichert, doch was krieg ich am Ende? Das ist etwas schwer zu sagen, denn nicht nur die Art des Elektrofahrrads ist entscheidend, sondern auch der Versicherer. Die meisten Gesellschaften ersttaten im regulären Rahmen der Hausratversicherung nur bis zu einem Prozent der Gesamtversicherungssumme für das gestohlene Fahrrad. Hast man zum Beispiel seinen Hausrat für 50.000 Euro versichert, so bekommt man gerade einmal 500 Euro, viel zu wenig für ein neues Rad.
Wer wirklich auf Nummer Sicher gehen möchte, sollte sich Gedanken über eine spezielle E-Bike-Versicherung machen. Hier bekommt man den Rundum-Schutz einer Vollkaskoversicherung, also Haftpflicht, Absicherung gegen Diebstahl und selbstverschuldete Schäden. Zusätzlich dazu kann man außerdem auch Vandalismus, Pannen, Akku-Defekte und Co. mit einschließen.
Zu beachten gilt es dabei, dass das Elektrofahrrad für eine Versicherung dabei nicht länger als ein Jahr im eigenen Besitz sein darf. Auch die Verwendung spezieller Schlösser kann verpflichtend sein. Je nachdem, für welches Versicherungspaket man sich entscheidet, kommen natürlich individuelle Kosten auf einen zu. Bei einer separaten E-Bike Versicherung kann man mit Kosten von circa 200 Euro im Jahr rechnen.